(31.7.2021)

Seit langer Zeit wünscht sich mein Sohn Lars ein eigenes Amateurfunk Rufzeichen.
Leider gibt es das nicht geschenkt. Man kann es auch nicht kaufen.
Selbst Kinder bekommen nichts geschenkt, im Gegenteil: Es muss eine Prüfung in den Bereichen “Betriebstechnik”, “Elektrotechnik” und “Gesetzeskunde” vor der Bundesnetzagentur bestanden werden.
Für Kinder gilt: Gleiche Fragen, gleiche Prüfungsbedingungen – gleiches Recht für alle.

Lars startet im Oktober 2019 mit einem 1-wöchigen Ausbildungskurs im Ausbildungszentrum des DARC (Deutscher Amateur Radio Club) Ortsverbandes Luckenwalde (Y35) in Jüterbog.
Ich nehme auch teil und schreibe für Lars digital mit. Lars macht sich sporadisch Notizen auf Papier.

Erste Erfahrungen mit dem Ohmschen Gesetzt

Eine der Empfehlungen des Kursleiters ist die Webseite von Emil Obermayr (DD3AH).
Hier konnte ich auch geistig einiges wieder aus dem Archiv holen.
Sein Script “Mathematische Grundlagen – Rechnen für Funkamateure” bietet den meisten interessierten (mich eingeschlossen) neues und altbekanntes.

Dann kamen die Elektrotechnik Grundlagen dran.

Parallelschaltung und Reihenschaltung von Widerständen, Kondensatoren und Spulen. Keine leichte Kost für ein Kind.

Abends (also nach Ende der täglichen Schulungen) wurde Praxis in der Clubstation vermittelt:

Lars beim Schreiben des Logbuches

Der Kurs macht mir großen Spaß, weil ich sehe wie Lars etwas lernt und dabei meine eigenen Kenntnisse wieder auffrische.
Ich legte die Prüfung “damals” (1990) noch vor einer Kommission der Bundespost ab.

Der DARC berichtet über den Kurs

Später erfahre ich, dass der DARC (Deutscher Amateur Radio Club) sogar über den Kurs berichtete:

Intensivlehrgang zur Klasse E und A hat begonnen
02.10.2019 Erstellt von Heiko – DL1RTL – nach Info DV
Am Montag, 30. September, startete im brandenburgischen Jüterbog, beim Ortsverband „Luckenwalde“ Y35, die dritte Auflage des Amateurfunkkurses zum erlangen der Amateurfunkgenehmigung Klasse E und das Technik–Upgrade zur Klasse A
.

Das Team der Ausbilder und der Auszubildenden

Je 9 Teilnehmer lassen sich in dieser Woche für die Prüfung am kommenden Montag in Berlin vorbereiten. 
Nicht nur die Teilnehmer, auch die Dozenten sind aus ganz Deutschland angereist.
Der jüngste Teilnehmer ist der Lars. Seit langem ist er mit dem Amateurfunk–Virus befallen. Nun will er letzte Wissenslücken schließen und endlich die Prüfung ablegen. 

Auch haben wir 3 Teilnehmer der Bundesnetzagentur im Kurs. Sie werden zu neuen Prüfern für den Amateurfunk ausgebildet, so Ronny Jerke – DG2RON, Distriktvorsitzender in Brandenburg und Organisator des Lehrgangs. 

Thomas – DL1TKI, Clubstationsleiter in Jüterbog sagt, es werden wieder 5 harte Tage aber wir sind zuversichtlich alle Teilnehmer so gut vorzubereiten, dass sie die Prüfung erfolgreich ablegen können.”

Die Woche vergeht schnell. Lars und ich nutzen das Wochenende, um intensiv zu üben.

Dabei nutzen wir das absolut geniale und dazu kostenfreie Programm “Ham Radio Trainer” von Oliver Saal (DM1OLI). (www.hamradiotrainer.de)
Das Programm ist weit mehr als eine Fragen-und-Antwort-Sammlung. Vielmehr erkennt es falsche Antworten und stellt diese Fragen dann erneut. So kann man alle Fragen aus allen Prüfungsteilen einzeln oder durcheinander üben und dann auch Prüfungen simulieren.

Bei der Auswertung der Prüfungen zeigt das Programm nicht nur die richtige Lösung, es erklärt sogar den Lösungsweg.

Der erste Prüfungstermin…

…findet direkt am Montag nach der Lehrgangswoche bei der BNetzA in Berlin statt.
Lars ist 10 Jahre alt.
Der ganze Stoff und die Prüfung sind für ein Kind recht ambitioniert.
Leider klappt es nicht…(vollständig), aber Lars besteht immerhin den Teil der Betriebstechnik. Das wird bei der Wiederholungsprüfung anerkannt.

Als kleinen Trost geht es zu McDonalds…

Covid-19 und keine Prüfungen

Die seit Januar 2020 auftretenden Corona-Infektionen in Deutschland verändern nicht nur das private, sondern auch das öffentliche Leben massiv.
Unter anderem hält die Bundesnetzagentur keine Prüfungen für Funkamateure mehr ab.

Lars lernt weiter (mal mehr, mal weniger).

Im Juni 2021 sehe ich, dass wieder Prüfungen von der Bundesnetzagentur angeboten werden. Leider nicht in Berlin.
“Mach aber nichts”, denke ich mir und melde Lars für den 31.7.2021 zur Prüfung in Erfurt an.


Wir fahren mit der Christel hin, übernachten im schönen Weimar und sind ausgeruht zur Prüfung in Erfurt.

Die APRS Aufzeichnung der Fahrt nach Erfurt und zurück. (DL7JU-9)

Gedacht, getan. Am Freitag fahren wir gegen 16:30 Uhr los. Nach dem Besuch einiger Baustellen kommen wir aber dann doch gut an und nehmen einen kleinen Snack in der “Schnitzel Oase” in Weimar ein.
Zum Glück gibt es Schnitzel! 🙂

Der Prüfungstag

Wir kommen ausgeschlafen und aufgeregt in der Zeppelinstr. in Erfurt an.
Ich muss Lars kein Glück wünschen, denn er hat mehr als fleißig geübt und etliche Prüfungssimulationen bestanden.

Ich wünsche ihm Erfolg. Aufgrund strikter Corona-Regeln darf ich nicht mit ins Gebäude.
Mein Vorhaben zu chillen und zu warten schaffe ich nicht. Ich lenke mich mit Lesen ab.

Etwa 40 Minuten nach Prüfungsbeginn kommt Lars in Begleitung eines Prüfers aus dem Gebäude.
Ich platze fast. Lars lächelt…
Der Prüfer erzählt mir, dass es es neulich jemanden gab der die Prüfung in 30 Minuten schaffte. (Der Zeitrahmen ist 3 Stunden)

Lars ist sein jüngster Prüfling und hat die Prüfung mit nur 2 Fehlern insgesamt in nur 35 Minuten bestanden.
(Erlaubt sind bis zu 9 Fehlern pro Prüfungsteil)

Ich bin den Tränen nahe.

Wow!

Die Lizenz-Urkunde und sein Rufzeichen werden ihm in den nächsten Tagen schriftlich zugehen.
Glückwunsch Lars!!!!

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