Der 2. Teil meines Reiseberichtes beginnt mit der Ankunft im Königreich Saudi Arabien. (KSA)
Nach meinen Erfahrungen bei der Einreise nach Korea habe ich im Voraus auf der Webseite des Auswärtigen Amtes recherchiert:

Deutsche Staatsbürger brauchen ein elektronisches Visa und es wird dringend empfohlen dieses nicht erst bei Ankunft zu beantragen. In meinem Fall habe ich das schon 2 Wochen vor der Reise beantragt und war erstaunt das es nach der Zahlung einer bescheidenen Gebühr knapp 2 Stunden später ausgestellt war.

Doch genug der Theorie, ich beginne bei der Landung in Dammam.

Der Flug war ruhig und die Maschine nicht ganz ausgebucht, was bei der engen Bestuhlung angenehm ist.
Anders als es in Cairo war, scheint im KSA alles geordnet und organisiert zu sein.
Zumindest die Einreiseformalitäten funktionieren und mein Visum wird anerkannt, obwohl ich es nur auf meinem Telefon vorzeigen konnte. (Wer druckt denn heute noch…?)

Etwas komisch war es dann aber doch, als mir Fingerabdrücke rechts und links und Daumen gesondert, dann die Zeigefinger und die 4 Finger links und rechts ohne Daumen abgenommen wurden.
“For safety reasons” wurde mir auf meine vorsichtige Frage mitgeteilt.

Na gut, wenn es denn sein muss.
Jedenfalls bin ich ca. 30 Minuten nach der Landung durch die Kontrollen und den Zoll. Für heute habe mir einen Fahrer gesucht. 
Der Preis ist bekannt und es gibt keine Überraschungen. – Wenn der Fahrer erscheint…

Abgemacht war das ich am Ausgang von jemandem mit einem Schild:
“Mr. Jens – Sportfest Champion 1978” empfangen werde. Aber nüscht. Saftladen!

Ich nehme einen Uber und fahre mit Abed einem Pakistani, der aus Dubai kommt downtown. Das Wetter ist trübe, es ist bewölkt und grau. Man erwartet keine 40 Grad Celsius bei dem Licht.

 

 

Mein Hotel kann sich sehen lassen. Ich werde freundlich begrüsst, mein Zimmer ist mit 40 qm aber bescheiden klein. 
So lege ich meine Sachen im Vorraum ab und genieße den 55 Zoll TV im Wohnzimmer. 
Dabei muss ich wohl eingeschlafen sein, denn auf einmal ist es 17:00 Uhr. 
Ich schaue mir die Steckdosen an und stelle 2 Dinge fest:

– Ich habe Hunger
– Mein Schlafgerät lässt sich auch mit Gewalt nicht an die Steckdose anschließen.

Der Plan ist sofort klar: Ich muss kreativ werden.

Da ich vermutlich die Steckdosen im Hotel nicht einfach so an meine Bedürfnisse anpassen darf, baue ich die Steckdose aus dem Schreibtisch als Muster aus und kaufe ich mir beim nahegelegenen “Carrefour” eine Verteiler-Steckdose und passe die Kontaktöffnungen bedarfsgerecht an.

Jetzt gilt es nur noch die Kindersicherung zu überwinden.
Was würde McGyver tun?
Was würde Klein-Jens tun?

Na klar, es muss irgendetwas in die Steckdose gesteckt werden um einen berechtigten Stecker zu emulieren.
Beim Abendessen bei Kentucky Fried Chicken kommt mir die Lösung in den Sinn:

Kentucky Plastik-Göffel sind wie gemacht um sie in Steckdosen zu stecken.
(Liebe Kinder, bitte nur mit Plastik Göffeln nachmachen!)

et voila dl7ju Steckdose mit Göffel

Die Schreibtischsteckdose wird natürlich wieder fachgerecht verbaut, denn ich kann ja nun mit meinem Adapter überall in Saudi Arabien Anschluß finden.

Das frühe Aufstehen (Cairo ist ja zusätzlich noch 1 Stunde vor deutscher Zeit) macht mich müde. Ich gehe früh schlafen und freue mich auf morgen.

Der Tag beginnt mit einem sagenhaften Frühstücksbuffet. Endlich mal die Armut vergessen!
Ich sitze zwischen Scheichs und vollverschleierten Frauen und lasse mir frische Himbeeren schmecken.

 

Heute möchte ich an die berühmte Corniche. (Gehen)
Es wird etwas komisch geschaut, als ich gegen Mittag die Lobby verlasse. Ist doch sonst kein Mensch draußen.
Kurz darauf fällt es mir wieder ein: Diese Stadt und dieses Wetter ist nicht für Fußgänger geeignet.
Man bleibt drinnen, wo es kühl ist oder fährt mit dem klimatisierten Dodge-Riesen-Pickup herum. 
Die Empfehlung ist, am späten Nachmittag ein Taxi zu nehmen und die 2 Km zu fahren. 

Gesagt – Getan. Nach einem Mittagschlaf halte ich ein grünes Taxi an der Strasse an und fahre etwa mittig an die Corniche. Es sind nur noch 35 Grad und es ist bedeckt. 
Was passiert hier? Wasser fällt vom Himmel. Fast 3 Minuten regnet es. Genau gesagt tropft es nur, aber immerhin. Die Temperatur bleibt gleich die Luftfeuchte geht aber direkt hoch…

Scheint aber keinen zu interessieren. Viele Familien sitzen hier auf dem Rasen und machen Picknick. Junge Männer stehen am Wasser und Angeln mit selbstgebautem Gerät und weiter hinten spielen junge Männer Cricket.

Ich laufe das ganze Ufer ab und bin froh wieder am Ausgangsort zurück zu sein. Ein kurzes Abendessen bei McD krönt den Nachmittag.

Mein Plan einfach wieder ein Taxi anzuhalten funktioniert nicht. Ich stehe ewig in der Hitze an der Strasse und es will einfach kein Taxi vorbeikommen.   

Schließlich gehe ich zurück zu Mäckes und nutze das WiFi um mir einen Uber zu rufen.

Nach genau 5 Minuten später erscheint Ibrahim gut gelaunt und bringt mich im kühlen Auto zum Hotel.

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Los geht’s! –

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Von Dammam aus fährt man über eine 25 Km lange Brücke (King Fahd Causeway).
Die Grenze zwischen den beiden Staaten ist etwa in der Mitte der Brücke.