(09/2020) Vor längerem habe ich in der c’t Hacks (03/2013) einen Beitrag gelesen bei dem es um das Projekt “Wort-Uhr” ging. Das ist eine Uhr, die statt Zeigern oder Zahlen die Uhrzeit in umgangssprachlichen Worten zeigt.
Ich war sofort “Feuer und Flamme”.
Zwar kann man so eine Uhr auch fertig kaufen, das kostet aber vergleichsweise viel Geld, die gekaufte Uhr hat nur eine 10×10 Matrix und vor allem könnte das jeder.

Seite 92 der c’t Hacks . Den Artikel findet man in den Heise Archiven

Auf den ersten Blick sah alles ganz einfach aus… Erstaunlicherweise habe ich den ganzen Artikel aber vor Baubeginn komplett durchgelesen.
OK, die Variante mit dem Conrad-Elektronik Pong Spiel scheidet aus. Ich möchte eine “richtige” Uhr in 40x40cm mit 144 Leuchtdioden und jeder Menge gefrickel.

Projekt “Wort-Uhr” – Die Vorbereitung

Ich nahm Kontakt mit dem Bauelemente-Dealer meines Vertrauens auf. (www.segor.de)

Ein Glücksfall: Eine professionell hergestellte und unbestückte Platine war für eine handvoll Euro zu bekommen.

Erste Lötversuche an einem SMD Schieberegister HC164

Das SMD Löten an sich ist nicht so schwer, wenn das Zeug nicht so winzig wäre… eine starke Lampe mit Lupe muss her. Dennoch, ich konnte alle Bauteile an die richtige Stelle löten.
Zunächst ist das mal abstrakt, weil nichts leuchtet oder blinkt… die Software muss geflasht werden, die Matrix gelötet werden u.s.w.
Erst geht es aber mit handwerklicher Arbeit los: Ab zum Baumarkt, eine Holzplatte auf 40x40cm schneiden lassen.

Die fertig bestückte Platine
Die Bauteile können nicht nur erstaunlich weit springen, sie landen auch stets auf einem gleichfarbigen Hintergrund.
Nach einigen Kaffee war auch der ATMega mit einem handelsüblichen Lötkolben festgebraten.

Jetzt wird gebohrt

Eine gedruckte Schablone hilft mir die Löcher gleich,mäßig zu setzen.

Da es sich um eine MDF-Platte handelt, bohre gleich in 3mm durch das Holz. Von oben senke ich ca 3,5mm tief mit einem 90° Senker. So entsteht ein schöner Krater.

Erst mal alle Kathoden verbinden
So sieht das das fertig aus
Die fertig verdrahtete Matrix
Die Anoden werden über einen Stecker auf die Platine geführt
Die Kathoden ebenfalls

Inzwischen habe ich die Software auch schon geflashed. Bei einem ersten Test leuchten auch schon einzelne LED’s

Alles wird fachgerecht mit Tesa-Band verklebt

Jetzt fehlt noch die Folie mit den Buchstaben. Ich habe eine Plotterei gefunden, die mir die Buchstaben und Worte aus einer schwarzen Plastik-Folie geschnitten und die entstehenden leeren Bereicht mit einer Art weißem, transparent-diffusem Kunststoff laminiert hat.
Das Ergebnis war großartig!

Die fertig geplottete und laminierte Folie

Als letztes muss noch ein Rahmen gebaut werden. Ursprünglich sollte es ein “Ribba” Rahmen von Ikea werden. Das hat leider nicht geklappt, weil der Rahmen in der gewünschten Größe ausverkauft war.
Nachdem die Oberfläche schon durch die Folie schwarz war, habe ich schwarze
Plastik-L-Profile um den Rand befestigt und auf die Plottfolie eine entspiegelte Glasscheibe gelegt.

Fertig ist die Word-Uhr
Die Uhr hängt im Wohnzimmer über der Rum-Sammlung

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