(09/2020) Mit dem Motorrad zum Nordkapp – Ich weiß gar nicht mehr wie ich 2012 auf die Idee kam, aber auf einmal war sie da:

Zusammen mit meinem Freund Alf wollte ich meinen 40 Geburtstag in Honningsvåg verbringen und einen Fingerhut voll Whisky genießen. (Aus Gründen der dortigen Alkohol-Preise habe ich einen Flachmann mit einem guten Tropfen mitgenommen.)

Die Reise sollte grob von Berlin via Helsinki immer nach norden parallel der russischen Grenze bis zum Polarkreis und weiter über die Finnmark nach Norwegen zum Nordkapp und durch Norwegen und Schweden wieder über Dänemark zurück nach Berlin gehen.
10 Tage sollten reichen…

Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Der Tourverlauf von Berlin zum Nordkapp und zurück
Tourdaten der “Nord Nord Nord” Tour

Mit dem Motorrad zum Nordkapp – Die Vorbereitungen

Alf und ich haben diese Reise in unbekannte nordische Weiten jenseits des Polarkreises gut geplant.
Ich habe auf die BMW neue Metzler Tourance Reifen aufgezogen und bei der Gelegenheit auch in einen Wunderlich Ego-Screen investiert. Später sollte sich herausstellen, das der Ego -Screen nicht nur ein guter Windschutz, sondern vor allem ein perfekter Mücken- und Fliegenschutz ist.

Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Im Hafen von Travemünde
Im Hafen von Travemünde. Wie so oft startet die Reise am Skandinavienkai.
Mit dem Motorrad zum Nordkapp
Alf’s Z1000

Mit der Fähre ging es mit einem kleinen Zwischenstopp in Gdynia (Polen) direkt nach Helsinki.
Hier kommen wir bei blauem Himmel, Sonne und 23 Grad an. Kurz denke ich: Das ist ja alles fast schon etwas warm hier…

Mit dem Motorrad zum Nordkapp
Die Maschinen sind gesichert, jetzt ein kleines Bier.
Mit dem Motorrad zum Nordkapp
Romantik auf See. Wir hatten aber eine Dose Füchschen Alt dabei …
Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Die weiße Kirche in Helsinki
Die weiße Kirche in Helsinki… Oft besucht, leider jedes mal den Namen vergessen.

Mit dem Motorrad zum Nordkapp – Die Fahrt bis zum Polarkreis

Die Fahrt bis zum Polarkreis in Rovaniemi ist ruhig, gleichmäßig und mit Tempo 80-90 km/h ganz entspannt. Auf dem Weg wurde es etwas kühler, hier und da mal ein Schauer, aber alles noch im angenehmen Bereich.
Neben der Tatsache das der Polarkreis genau durch Rovaniemi führt ist hier auch die offizielle “Heimat” des Weihnachtsmanns.

Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Kleine Autofähre in Lappland
Zwischendurch waren immer mal wieder kleine Fährverbindungen nötig.
Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Picknick im Wald
Auch die Mücken freuten sich über ein Picknick
Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Kamin im Arctic Lodge
Unsere Luxus-Hütte nördlich von Rovaniemi in Luosto . Neben einem Kamin ist sogar ein Fernseher vorhanden.
Mit dem Motorrad zum Nordkapp
Kurze Pause am geografischen Polarkreis (66°32’35”)
Jens am Polarkreis mit Suppe
Nach dem Polarkreis-Eintopf fing es an zu Regnen und kalt zu werden.
Mit dem Motorrad zum Nordkapp
Alf, mein bester Freund.
Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Kalt und Regen
Aus kühl wurde kalt und aus Regen wurde Wolkenbruch.
Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Tages-Rest-KM
Dafür sind es nur noch 600 km bis zum Ziel
Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Nordkapp in Sicht
Die letzten 350 KM ziehen sich trotz des Wetters…

Erst wollte ich ja komplett ohne Handschuhe reisen, zum Glück nahm ich sogar die dicken Handschuhe mit. Diese waren nach stundenlanger Fahrt durch den eiskalten Regen durchweicht und an der Grenze zum frieren. Darum kauften wir uns Handschuhe aus dickem Gummi (vermutlich geschredderte Autoreifen) in einem Fischerei-Ausrüster Geschäft. Fortan konnte zwar nicht mehr mit Gefühl die Kupplung bedient werden, aber es gab ohnehin wenige Gründe zu kuppeln.

Mit dem Motorrad zum Nordkapp
Die Handschuhe
Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Alf am Nordkapp
Freude beim Erreichen der Nordkapp Kommune
Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Jens am Nordkapp
Nur noch ganz wenige Kilometer
Freudiges Warten auf den Tunnel - Guide.
Der Tunneleingang um unter dem Fjord auf die Insel Mageroya zu kommen
Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Der Tunnel nach Mageroya
Im Regen mussten wir warten bis der Tunnel geöffnet wird…Neben uns ein überheiztes Italienisches Wohnmobil mit Flip-Flop-Trägern in kurzen Hosen.
Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Am Ziel: Das Hostel liegt direkt neben der Fischfabrik
Das nordkapp vandrerhjem hostel unsere Unterkunft.

Mit dem Motorrad zum Nordkapp – Endlich am Nordkap

Um auf die Insel Mageroya zu kommen war früher eine Fährfahrt nötig. Heute gibt es eine perfekt ausgebaute Straße unter dem Fjord durch. Nicht nur auf der Insel, die ganze Gegend ist einfach nur überwältigend. Die Einsamkeit, die Ruhe, die Kälte, der Wind.
Ich hätte mich am liebsten einfach eine Stunde neben die Straße gesetzt und nichts getan.

Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Auf dem Weg von Honningsvåg zu den Nordkapp Hallen
Auf dem Weg von Honningsvåg zu den Nordkapp Hallen
Das Ende der Welt
Blick vom Nordkapp auf die Barentsee.
Mit dem Motorrad zum Nordkapp
Mit dem Motorrad zum Nordkapp

Wer das ganze in bewegten Bildern sehen möchte :

Alf am Nordkapp
Jens am Nordkapp

Es war ziemlich windig und ich war froh das ich auf einer Straßenkreuzung eine Mütze gefunden hatte.

Direkt am Nordkapp gibt es die “Nordkapp-Hallen”, ein Touristen Ort, an dem man nicht nur 8 € für einen Kaffee lassen kann, sondern auch jede Menge Souveniers erwerben soll.

Wir investierten in eine Pfeife

Mit dem Motorrad zum Nordkapp - Lakritz-Pfeife
Preiswert und wohlschmeckend
Mit dem Motorrad zum Nordkapp
Gesünder als Tabak
Ein Interview am Nordkapp
Diese Landschaft… keine Bäume, kein Strauch, nur Moos und Wind
Landschaft in der Mitternachtssonne
Durch die Mitternachtssonne sind Tag und Nacht nicht zu unterscheiden

Mit dem Motorrad zum Nordkapp – Zurück in Honningsvåg

Natürlich haben wir uns auch den kleinen Ort Honningsvåg angeschaut. Sehr touristisch, aber der Hafen ist toll.

Einige Trolle haben wir auch kennengelernt.

Der Fischereihafen
Alf und Troll (v.l.n.r.)
Jens und Eisbär
Souvenirs, die keiner braucht
Alf und Mütze
Alf mit orts-typischer Kopfbedeckung (Samen-Mütze ?)

Mit dem Motorrad zum Nordkapp – Die Rückreise

Leider geht die Zeit viel zu schnell vorbei und wir brechen auf. Unsere Route führt uns teilweise durch Norwegen und teilweise durch Schweden.
Einige High-Light’s liegen auf der Strecke.

Mücken und Getier ohne Ende
Alf an den white rapids
Alf an den “white rapids”
Jens an den white rapids
Jens an den “white rapids”

Nachdem das Museum der “ancient polar bear society” in Hammerfest geschlossen war, fuhren wir direkt weiter in “warme” Gefilde mit Vegetation.

Alf am Polarkreis-Schild
Jens am Polarkreis-Schild
Die Frisur sitzt
Grand Arctic Circle Överkallix
Am 24.Juni logieren wir standesgemäß im “Grand Arcitic Hotel” in Överkallix. Hier gibt es sogar eine Bar.
Grand Arctic Circle Hotel
Abendstimmung am Fluss Kalix

Jeder Meter nach Süden bringt mehr Bäume, mehr Sonne und auch mehr Menschen.

Kaffee Stop in Jönköping, Schweden
Kaffee-Stop in Jönköping

Kleiner Umweg auf dem Rückweg

In Süd-Schweden kamen wir an dem Ort “Snugge” vorbei. Keiner von uns war jemals vorher hier. Das musste geändert werden. Wer kennt Snugge nicht?

Das Geburtshaus der berühmten Opernsängerin Christina Nilsson steht hier. Geboren wurde Christina im Jahr 1843 nicht weit vom großen Gutshof Huseby.
(1A- Klugscheisser Wissen!)

Ich in Snugge
Hier sieht man Wikipedia und WikiLeaks zugleich von Snugge

Weiter geht es von Süd-Schweden nach Dänemark. Die kleine Meerjungfrau in Kopenhagen liegt fast auf dem Weg. Leider ist ab hier mein Finger mit auf den meisten Bildern…

Kleine Meerjungfrau in Kopenhagen
Das wichtige ist ja zu sehen.

Der Rest ist schnell erzählt: Von Kopenhagen nach Gedser sind im Dauerregen gerade mal 2 1/2 Stunden zu fahren. Zum Glück hatten wir eine überdachte Warte-Gelegenheit im Hafen auf die Fähre nach Rostock.

60 € für die Fähre incl. Moped, und 90 Minuten zu warten. Unspektakulär aber mit nassen Sachen.
Trocknen kann man ja im Wind nach hause…

Jens DL7JU etwas geschafft
Leicht erschöpft
Alf, stets guter Dinge
… aber guter Dinge.

Fazit:

Eine tolle Reise mit meinem besten Freund. Alles war perfekt und über das Wetter, gefrorene Handschuhe und andere Kleinigkeiten berichten wir unseren Enkeln mal.

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