(10/2020) Seit kurzer Zeit ist auf der ISS ein Cross-Band Repeater (oder x-band Repeater) in Betrieb.
Die internationale Raumstation (International Space Station – ISS) ist eine bemannte Raumstation im Weltall.
Ursprünglich für militärische Zwecke konzipiert, wird sie jedoch seit Start der Mission 1988 von 16 Staaten betrieben und unterhalten.
Die ISS umkreist die Erde in knapp 400 Km Höhe mit einer Bahnneigung von 51,6° in östlicher Richtung.
Um die Erde einmal zu umrunden braucht die Raumstation nur knapp 93 Minuten.
ARISS – Projekt
Bei dem ARISS- Projekt handelt es sich um einen Amateurfunkdienst, der es Amateurfunkern oder z.B. Schülern ermöglicht Kontakte über und mit der ISS zu ermöglichen.
(ARISS bedeutet: Amateur Radio on the International Space Station, oder Amateurfunk auf der Internationalen Raumstation)
Damit ein Kontakt mit der ISS funktioniert, ist keine besonders aufwändige Technik nötig. Zum Hören reicht oft schon ein Handfunkgerät für das 2m-Band und eine Stabantenne.
Am einfachsten geht es in der Betriebsart APRS, (APRS bedeutet: Automatic Packet Reporting System). Bei APRS werden automatisch Datensätze wie z.B. GPS – Koordinaten, Temperaturen, Wetterdaten etc. über eine 1200 Baud – Verbindung gesendet. Der Vorteil liegt in meinen Augen darin das man nicht nur rufende Stationen (akustisch) über die ISS hören, sondern auch die Antworten in Textform sehen kann.


X-Band Repeater auf der ISS
Seit dem 2.9.2020 ist auf der ISS einen Cross-Band FM-Repeater aktiviert. Das bedeutet, das man auf einer Frequenz im 2m Band sendet (in diesem Fall auf 145,990 Mhz mit einem Subton von 67 Hz) und sich selbst auf einer anderen Frequenz im 70cm- Amateurfunk Band (genau auf 437,800 Mhz) mit leichtem Versatz hören kann. (Wegen des Doppler-Effekts kann die Frequenz um +- 10 Khz abweichen)
Damit man die ISS überhaupt hören kann, muss sie natürlich “in Reichweite” sein. Und genau weil die ISS ja mit einer Bahnneigung um die Erde kreist, ist sie leider nicht alle 93 Minuten zu erreichen. Sie kommt jeweils immer nur zu bestimmten Zeiten vorbei.
Am einfachsten schaut man im Internet nach oder läd’ sich eine entsprechende App auf sein Smartphone herunter.
Ich benutze dafür “ISS Detektor Pro” auf Android und “Satellite Tracker” auf meinem IPhone.
Damit kann ich dann genau sehen wann die Raumfähre und wie hoch über dem Horizont auftaucht. Vor allem ist interessant wie lange man etwas von dem Überflug hat.
(Im Idealfall sind das nämlich nur 5-6 Minuten)

Die ISS nutzt übrigens mehrere Rufzeichen:
DP0ISS,
RZ3DZR,
NA1SS,
OR4ISS, für APRS
RS0ISS-11 und
RS0ISS-3 für Packet Radio
Unter der Adresse https://de.wikipedia.org/wiki/ARISS kann man die anderen Uplink und Downlink-Frequenzen sehen
Wenn es beim ersten Versuch nicht direkt funktioniert, sollte man sich nicht entmutigen lassen. Meine Erfahrung hat gezeigt, das man nach einigen Versuchen, bei denen man vorher schon alle nötigen Einstellungen am Funkgerät erledigt hat, irgendwann mal was hört.
Zum Mithören der Sprechfunkverbindungen mit der ISS reichte zumindest mir ein Handfunkgerät und eine Stabantenne. Um Kontakt in FM aufzunehmen ist eine Richtantenne (vielleicht sogar auch “aus der Hand”) die bessere Wahl.
Ein weiterer Beitrag zum Kontakt mit der ISS findest Du hier.
Mehr zu diesem Thema auf der Elektronik-Seite oder beim Amateurfunk
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