Der Fischertag ist seit 1465 ein traditionelles Fest in Memmingen. Hierbei wird der Stadtbach abgelassen, leergefischt und gereinigt.
Nebenbei wird der Fischer mit der schwersten Forelle in einem ehrenvollen Festakt zum Fischerkönig ernannt.

Der Fischerkönig des Vorjahres, bekommt ein Getränk und wird mit einem (liebevollen) Tritt in den Hintern wieder entlassen.

Der Festablauf beginnt schon eine Woche vor dem eigentlichen Fischertag:

Am Mittwoch vor den Festtagen treffen sich die “Fischertägler” zur Fischerversammlung. Hier werden alle organisatorischen Dinge zum Festablauf bekannt gegeben. 
(Um als Fischertägler teilnehmen zu können, muss man Memminger (seit 2022 auch Memmingerin) sein und im Besitz des Fischereischeins sein.) 

Das Fischertagstheater findet seit ca. 1950 in der Woche vor dem Fischertag statt.  Die Theatergrupope des Fischertagsvereins führt heimatliche und klassische Stücke in schwäbischer Mundart auf.

So richtig los geht es aber am Fischertagsvorabend.
An diesem Freitag ruf um 18:00 Uhr der Stadtbüttel mit der Stadtgarde auf dem Memminger Marktplatz den Fischertag aus. Die Beutelschneider verkaufen kleine Abzeichen, die im weiteren Verlauf des Fischertages immer wieder als Eintrittskarte dienen. Anschließend wird in den Gassen und Kneipen der Stadt bis in die Morgenstunden gefeiert. Das eine oder andere Bier wird Berichten zufolge auch getrunken. 
Währenddessen zieht der Nachtwächter mit seinen Scharknechten durch die Altstadt und erzählt Geschichten über die Wahrzeichen Memmingens. 
Die Sperrstunde zwischen 03:00 Uhr und 06:00 Uhr beendet das Treiben einstweilen.

Der Fischerzug beginnt am 20.Juli um 06:00 Uhr. Hier treffen sich die Stadtbachfischer am Westertor. 
Die Fischer ziehen dann -begleitet von Kapellen- bis in die Fußgängerzone zum Schrannenplatz. Hier wird der Fischerspruch verlesen.

Sofort nach dem Verlesen des Spruchs stürmen die Fischer an Ihre Fischerstellen und “jucken” in die Memminger Ach.